Da es sich bei einer Baufinanzierung immer um eine sehr umfangreiche Art von Finanzierung handelt, ganz unabhängig davon, für welche Art von Baukredit man sich letztendlich entscheidet, ist das Aufstellen eines Finanzierungsplans fast unumgänglich. Das erste Problem bei der Bau- oder Immobilienfinanzierung liegt oftmals darin, dass viele Kunden der Meinung sind, man müsste nur die Kaufsumme oder die Bausumme der Immobilie finanzieren. Es kommen jedoch noch weitere Kosten hinzu, wie zum Beispiel für die Eintragung der Grundschuld, für den notariellen Kaufvertrag, Maklergebühren, Kosten für Architekten, evtl. Erschließungskosten usw., die insgesamt sogar rund 10 Prozent der gesamten Immobilienkosten ausmachen können.

Die Ermittlung der Gesamtkosten ist also immer die Grundlage des Finanzierungsplans. In einem weiteren Schritt wird im Finanzierungsplan festgehalten, welche Vermögenswerte der Kunde besitzt, die er als Eigenkapital mit in die Finanzierung einbringen kann. Auch Eigenleistungen am Bau zählen zum Eigenkapital, weil der Fremdfinanzierungsbedarf dadurch gemindert wird. Das erste Zwischenergebnis besteht beim Finanzierungsplan also darin, dass man die Summe ermittelt, die man als Baukredit oder in Form einer sonstigen Fremdfinanzierung erhalten muss.

Im zweiten Teil des Finanzierungsplans geht es dann darum, die Ein- und Ausgabensituation des Kreditnehmers festzustellen. Dabei werden zunächst alle regelmäßigen monatlichen Einnahmen und alle fixen und variablen Ausgaben gegenüber gestellt. Das frei verfügbare Einkommen dient dann als Maßstab dafür, welche Kreditrate im Rahmen des Baukredites maximal tragbar ist. Bisher gezahlte Miete fällt dann natürlich nicht nicht mehr unter die Ausgaben, sondern kann dem frei verfügbaren Einkommen zugerechnet werden. Mit den Komponenten maximale Darlehensrate und den möglichen Laufzeiten lässt sich dann sehr schnell im Rahmen des Finanzierungsplans erkennen, ob die gewünschte Darlehenssumme auch realisierbar ist.

Ein weiterer Teil des Finanzierungsplans kann in der Aufteilung der Finanzierungsmittel bestehen. Oftmals nimmt man nicht nur einen einzelnen Baukredit über die volle Finanzierungssumme auf, sondern man verteilt die benötigte Darlehenssumme auf unterschiedliche Kredite und Anbieter, zum Beispiel nimmt man ein Hypothekendarlehen, eine Bauspardarlehen und vielleicht zusätzlich noch ein günstiges KfW-Darlehen in Anspruch.

Im Rahmen des Finanzierungsplans sollte dann festgehalten werden, wie hoch die Rate für das jeweilige Darlehen zukünftig sein wird. Möchte man den Finanzierungsplan sehr detailliert gestalten, kann man zusätzlich einen Zins- und Tilgungsplan integrieren. In diesem Plan wird Jahr für Jahr aufgezeigt, wie hoch der jeweilige Zinsanteil und wie hoch der Tilgungsanteil an der Gesamtrate jeweils noch ist.